Die Constraint-Induced Movement Therapy (= CIMT Zwangs-induzierte Bewegungstherapie) ist ein modernes Therapieverfahren für Erwachsene mit einem hohen Grad an Evidenzbasierung (wissenschaftliche Wirksamkeitsnachweise durch Studien), welches intensiv die Armfunktion und den Wiedergebrauch des betroffenen Armes im Alltag fördert.
Der Psychologe und Neurowissenschaftler Edward Taub ist der Ansicht, dass Patient:innen mit einer Hirnverletzung die betroffenen Glieder häufig nicht mehr benutzen, weil sie durch die damit verbunden Schwierigkeiten entmutigt sind, sie zu gebrauchen. Dieser „erlernte Nichtgebrauch“ führt seiner Ansicht nach zu einer weiteren Verschlechterung der Lähmung. Auf dieser Grundlage entwickelte er die Constraint-Induced Movement Therapy
(= CIMT). Um den Prozess des erlernten Nichtgebrauchs
zu stoppen und damit einer weiteren Verschlechterung der neuronalen Repräsentation des gelähmten Armes im Gehirn entgegenzuwirken, zwingt die Taubsche Therapie den Patienten, das betroffene Körperglied intensiv zu bewegen.
Dies geschieht, indem der nicht-betroffene Körperteil über einen längeren Zeitraum eingeschränkt wird. Das Gelähmte wird in der Zeit intensiv benutzt und trainiert. Durch ständig wiederholte Übungen wird die Entwicklung neuer neuronaler Pfade im Gehirn angeregt. Die Patient:innen lernen dadurch, die gelähmten Glieder wieder vermehrt einzusetzen.
Das Ziel dieses Behandlungsansatzes ist es, dass die Betroffenen den gelähmten Arm wieder vermehrt im Alltag einsetzen. Es werden im Rahmen der Behandlungseinheiten die vorhandenen Armfunktionen intensiv trainiert, erweitert und in Alltagshandlungen integriert.
Die CIMT richtet sich an Menschen mit einer Hemiparese, die aber schon geringe Bewegungsmöglichkeiten in Schulter-, Ellenbogen-, Handgelenk und Daumen haben sollten.
Es ist für eine Intensivtherapie über zwei Wochen entwickelt und die wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen worden, kann aber auch in Auszügen in ambulanter Form eingesetzt werden.